BARR – Mischkulturen gegen den Ackerbohnenkäfer

Flurgang für Rheintaler Biobauern. Der Ackerbohnenkäfer ist im Biolandbau eine grosse Herausforderung, da keine direkten Bekämpfungsmittel zur Verfügung stehen.
BARR Flurgang 2025

Der Versuch in der Weite startete 2024.

Es wurden Streifen in Mischkultur (Ackerbohne 80%/Hafer 40% sowie Ackerbohne 80%/Saatplatterbes 40% und Ackerbohne 100%) gesät. Dieses Jahr wurde der Versuch optimiert, indem die Ackerbohnen kurz vor der Saat mit RhizoFix beimpft wurden.

Verschiedene Verfahren werden in Bezug auf Befall von Ackerbohnenkäfern verglichen. In Zusammenarbeit mit dem LZSG, dem FiBL und RhyTOP wurden mit Martin Frehner wie im letzten Jahr drei Verfahren gesät. Um eine Spätverunkrautung zu unterdrücken, wurde mittels Drohne quer zu den Reihen in einem Teil eine Untersaat eingesät. Zudem wurde dieses Jahr eine frühblühende Speiseplatterbse verwendet.

Ziel ist, die Eiablage auf den Hülsen zu verhindern und so Larvenschäden zu reduzieren. Hafer soll das Auffinden der Ackerbohnen erschweren, Pollen der Saatplatterbse die Fruchtbarkeit der Käferweibchen mindern.

Barbara Beck-Wörner (LZSG) und Martin Frehner begrüssten beim Flurgang in der Weite etwa 25 Interessierte. Dani Böhler (FiBL) informierte über Vorteile und Herausforderungen von Untersaaten. Bernd Robbert (LZSG) demonstrierte die Einsaat der Untersaat mittels Drohne. Erste Beobachtungen: Im Hafer-Ackerbohnen-Anbau dominierte Hafer trotz geringerer Aussaatstärke. Saatplatterbsen bildeten mit Ackerbohnen dichte Bestände und reduzierten Unkrautwuchs. Unterschiede im Bohnenbestand zeigten sich durch variierende Knöllchenbakterien-Besiedlung. Ein klarer Unterschied beim Käferbefall war noch nicht erkennbar, Pilzprobleme traten anders als im Vorjahr nicht auf.

Neu wurde eine Drohne zur Untersaat-Aussaat eingesetzt. Mit RTK-System gesteuert, kann sie präzise und gleichmässig säen. Die getesteten Untersaaten bieten Chancen wie Erosionsschutz, Biodiversität und Futternutzung, bringen aber auch Herausforderungen. Ihr Erfolg hängt von Mischung, Saatzeit, Pflege und Witterung ab. Die Untersaat konnte eine Spätverunkrautung durch Franzosenkraut reduzieren. Böhler ermutigte zu betriebsspezifischen Lösungen, um Bodenschutz, Biodiversität und Futterproduktion zu verbinden.

Der Abend endete mit einem leckeren Imbiss von Loris Vetsch, der einen „Faba-Burger“ aus Ackerbohnen sowie klassische Hamburger präsentierte.

Rund 25 Besucher nahmen an der Flurbegehung in Weite teil.

Beitrag teilen